WGC-Umfrage der Zentralbanken zu Goldreserven 2025

Am 17. Juni 2025 veröffentlichte der World Gold Council die Ergebnisse zu seiner diesjährigen Umfrage der Zentralbanken zu ihren Goldreserven. Ein klares Bekenntnis zu Gold und eine Erweiterung der Bestände in den kommenden Jahren sind die Highlights.
WGC-Umfrage der Zentralbanken zu Goldreserven 2025

Bereits zum achten Mal führte der World Gold Council 2025 seine jährliche Umfrage der Zentralbanken zu den Goldreserven durch. Mit einem Plus von jeweils über 1.000 Tonnen haben die Großbanken ihre Goldbestände in den letzten drei Jahren kontinuierlich ausgebaut. Dies stellt einen deutlichen Anstieg gegenüber dem vorangegangenen Jahrzehnt dar, als durchschnittlich 400 bis 500 Tonnen pro Jahr ergänzt wurden. Laut der internationalen Organisation der Bergbauindustrie liegen die Gründe für den Zuwachs in den geopolitischen und wirtschaftlichen Unsicherheiten, welche die Aussichten im Reserve-Management und bei Investoren trüben würde. Gold wird demnach von den Zentralbanken weiterhin als strategischer Ankerpunkt in herausfordernden Zeiten angesehen.

Der World Gold Council (WGC) führte die aktuelle Umfrage vom 25. Februar bis 20. Mai 2025 durch. In die Auswertung flossen die Antworten von 73 Landeszentralbanken ein – womit ein neuer Rekord bei der Teilnahme erreicht wurde. Diese Stichprobe sei sowohl geografisch als auch hinsichtlich des Goldbesitzes von hoher repräsentativer Bedeutung und zeige einen deutlichen Querschnitt durch die Gemeinschaft der Zentralbanken auf. Gleichzeitig würde die hohe Teilnehmeranzahl ein starkes Signal für das Engagement in Gold setzen. Die Umfrage ergab unter anderem eine positive Erwartung an die Performance von Gold sowie die Absichtserklärung, die Goldreserven weiter auszubauen.

Notenbanken sehen positive Goldentwicklung

Aus Sicht des WGC bestätigt die diesjährige Umfrage, dass der Trend rund um das Edelmetall Gold ungebrochen anhält. Die Zentralbanken sehen Gold unverändert positiv und unterstreichen mit ihrem Commitment die anhaltende Attraktivität und Relevanz in einem äußerst unsicheren geopolitischen und wirtschaftlichen Umfeld. Damit bestätigen die Notenbanken die andauernde positive Entwicklung des Goldpreises:

Goldpreis Chart - Gold-Spotkurs

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Zentralbanken planen Goldreserven auszubauen

Die Fortsetzung des Trends zeigt sich in einem stetig wachsenden Anteil von Gold an den Reserveportfolios der Zentralbanken. So gehen 76 Prozent der Befragten davon aus, dass Gold in den kommenden fünf Jahren einen moderat bis deutlich höheren Anteil an den Gesamtreserven haben wird. Im Vorjahr lag dieser Wert noch bei 69 Prozent. Weiterhin gehen 95 Prozent davon aus, dass die offiziellen Goldreserven der Welt weiter ansteigen werden. Diese Einschätzung betrifft sowohl die führenden Industrienationen als auch die Schwellen- und Entwicklungsländer. Dementsprechend gehen 43 Prozent der Umfrageteilnehmer davon aus, dass die Goldreserven ihrer Institute im nächsten Jahr steigen werden. Der Schwerpunkt liegt hier bei den Schwellenländern.

US-Dollar nimmt an Bedeutung als Reserve ab

Weniger optimistisch zeigten sich die Befragten in Bezug auf den US-Dollar. Dieser würde zwar weiterhin seine Position als dominierende globale Reservewährung behaupten, jedoch mit rückläufigen Vorzeichen. So belegen die Währungsdaten der offiziellen Devisenreserven (COFER) des Internationalen Währungsfonds (IWF), dass der Anteil des US-Dollars allmählich sinkt. Analog dazu gehen die Befragten in einer Größenordnung von 73 Prozent von einer Fortsetzung dieses Trends aus und erwarten, dass der Dollaranteil in fünf Jahren niedriger sein wird als derzeit.

Zentralbanken setzen zunehmend auf eigene Verwaltung ihrer Reserven

Weiterhin gaben die befragten Zentralbanken an, das wirtschaftliche und geopolitische Faktoren ihre Entscheidung zur Verwaltung ihrer Reserven stark beeinflussen würden. Als Hauptgründe nannten 93 Prozent das Zinsniveau sowie Inflationssorgen und geopolitische Instabilität. Ebenso wurden potenzielle Handelskonflikte und Zollstreitigkeiten als Einflussfaktoren gesehen.

Die Rolle von Gold als langfristiges Wertaufbewahrungsmittel (80 % Relevanz), seine Performance insbesondere in Krisenzeiten (58 %) sowie seine positiven Eigenschaften als Diversifikator (81 %) sind die Hauptgründe, dass die Zentralbanken Edelmetalle halten. In diesem Punkt zeigen sich Ähnlichkeiten zur letztjährigen Umfrage. Die Konsistenz dieser drei wichtigen Faktoren belegt, dass die Zentralbanken die strategische Rolle von Gold im Risikomanagement unverändert anerkennen.

Bank of England ist weiterhin beliebtester Lagerort für Goldreserven

Good Delivery-Barren sind für die Landeszentralbanken mit 88 Prozent weiterhin die dominierende Option für Kauf und Lagerung von physischem Gold. Hierbei handelt es sich um Standardbarren zu 400 Unzen (12,4 kg), die nach den strengen Kriterien der London Bullion Market Association (LBMA) hergestellt werden. Bevorzugter Lagerort ist unverändert die Bank of England, wobei auch inländische Lagerstätten an Bedeutung zunehmen. Tatsächlich verwalten 75 Prozent der Umfrageteilnehmer Gold separat von anderen Währungsreserven. Als Grund hierfür gaben die Befragten an, Gold als strategisches Investment zu nutzen. Zudem würde es sich bei Gold um einen historischen Vermögenswert handeln.

Die Methodik der Goldumfrage

Der World Gold Council führt die Umfrage zu den Goldreserven der Zentralbanken nunmehr seit 2018 gemeinsam mit dem unabhängigen internationalen Marktforschungsunternehmen YouGov durch. Der in Englisch erstellte Fragebogen wurde in die drei Sprachen Arabisch, Französisch und Spanisch übersetzt, um die Umfrage einem breiten Publikum zugänglich zu machen. Anschließend wurde er von WGC an die Ansprechpartner der Zentralbanken zur anonymisierten Teilnahme gesendet. Zentralbanken, die unter Sanktionen stehen, wurden jedoch nicht berücksichtigt. Die Auswertung erfolgte durch YouGov.

Fazit: Gold ist verlässlicher Wertspeicher und Schlüsselreserve

Die Umfrage unter den Zentralbanken zeichnet ein klares Bild vom Stellenwert des Goldes als wichtige Anlage in ihren Reserveportfolios. Wirtschaftliche Unsicherheiten, schwierige Inflationsaussichten und mögliche Handelskonflikte sprechen eindeutig für Gold zur Diversifizierung und Risikominimierung. Sicherheit, Liquidität und eine langfristige Rendite von Gold gewinnen als die drei wichtigsten Anlageziele der Zentralbanken an Bedeutung. Sie vertrauen auf Gold als verlässlichen Wertspeicher und Schlüsselkomponente im Reservemanagement. Dazu dienen ihnen vorrangig die 12,4 Kilogramm schweren Good Delivery-Barren. Privatanleger können es den Zentralbanken gleichtun und Goldbarren von LBMA-zertifizierten Herstellern erwerben, die auch in handelsüblichen Gewichtseinheiten im Edelmetallfachhandel verfügbar sind: